Aktueller Hinweis: Für das Deutsche Musikautomaten-Museum und damit auch die Sonderpräsentation „Frau Musica“ gelten bis auf Weiteres Sonderöffnungszeiten von Do-So 10-17 Uhr. Führungen finden mit begrenzter Teilnahmezahl statt. Weitere Informationen finden Sie unter www.schloss-bruchsal.de/besuchsinformation/oeffnungszeiten.

Mechanische Musik und das Bild der Frau

ab 8. März 2021 – 08. Januar 2023

Titelbild Broschüre Detail Concert- & Tanzautomat, Symphonionfabrik AG

Titelbild Broschüre Detail Concert- & Tanzautomat, Symphonionfabrik AG, Leipzig, um 1910. Standautomat, mit Lochplatte, Doppelstahlkamm, Münzeinwurf, Inv. Nr. 87/137

Apollo

Apollon als Lenker des Sonnenwagens, aus Truhe mit Flötenspielwerk, Paris um 1800. Foto: Thomas Goldschmidt

Das 100- bzw. 110-jährige Jubiläum des „Internationalen Frauentags“ am 8. März 2021 nimmt das Deutsche Musik-automaten-Museum in Bruchsal zum Anlass, sich mit den wechselnden Frauenbildern zu befassen, die durch die mechanische Musik überliefert wurden. Viele Instrumente zeigen Darstellungen von Frauen oder stehen in Verbindung mit Namen wie Terpsichore, Alexandra oder Gabriella. Auf Programmträgern begegnet man Frauengestalten, von denen Carmen die vielleicht berühmteste ist. Während Entwicklung und Vermarktung mechanischer Musik meist Männersache waren, wirkten in der Fertigung fast immer auch Frauen mit. Der Gebrauch mechanischer Musik richtete sich gerade an sie. In der bürgerlichen Kultur um 1900 war das Klavierspiel Element der Erziehung ‚höherer Töchter‘ – dies spiegelte sich wiederum in der Werbung für selbstspielende Klaviere wider.

Vermitteln viele der mechanischen Musikinstrumente das bürgerliche Frauenbild des 19. und 20. Jahrhunderts, so zeugen andere jedoch auch von einem Bruch mit den überlieferten Konventionen. Ab den 1920er Jahren breitet sich neben dem Jazz aus den USA auch die neue Mode der Frauen aus – befreit von Korsett, langen Röcken und mit Bubi-Kopf. An Einzelobjekten der Dauerausstellung des Deutschen Musikautomaten-Museums soll der gesellschaftliche Wandel der Frauenbilder vermittelt werden – vereinzelt biografisch, zumeist thematisch. Die Reihung der Themen erfolgt nicht chronologisch, sondern ist der Abfolge der Objekte in der Dauerausstellung geschuldet. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit wird ein Mosaik geboten, das versucht, der Geschichte weiblicher Emanzipation gerecht zu werden.

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